Bungkulan Foundation in Bali

Bungkulan ist ein Ort mit etwa 25000 Einwohnern in der Nähe von Singaraja in Nord-Bali/Indonesien. Die meisten Bewohner leben von der Landwirtschaft, z.T. auch Tierzucht, und einige arbeiten auch bei der Regierung. Besondere landwirtschaftliche Produkte sind Zwiebeln, Erdnüsse, Soya, die meisten sind aber Reisbauern. Tourismus spielt hier keine Rolle, auch wenn einige Bewohner in den Touristenzentren Balis arbeiten. Insgesamt ist Bungkulan ein eher durchschnittlicher Ort, der weder besonders wohlhabend, aber auch nicht extrem arm ist.

Dennoch sind die ökonomischen, sozialen und ökologischen Probleme offensichtlich. Zwar gehen die meisten Kinder zur Schule, aber viele Schüler brechen den Schulbesuch nach der Grundschule aus wirtschaftlichen Gründen ab. Ihre Eltern sind zu arm für die Bezahlung der Schulgebühren, der Bücher, der Schulkleidung, des Transports.

Die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung ist auch problematisch. Kaum einer hat eine Krankenversicherung, und jeder Arztbesuch und jede Medizin kosten viel Geld und sind für die meisten Menschen nicht finanzierbar. Ein zunehmendes Problem sind sexuell übertragbare Krankheiten wie HIV, die auch in Bungkulan und anderswo auf Bali zunehmen. Umweltprobleme können auch nicht übersehen werden. Eine wachsende Bevölkerung in Kombination mit unzureichender Versorgung mit Wasser und Elektrizität führt zu einer zunehmenden Zerstörung der Umwelt und der natürlichen Ressourcen. Das Müllproblem fällt jedem Besucher sofort in die Augen.

Insbesondere die Armut von alten Leuten ist ein großes Problem. Oft können sie nicht mehr für sich selber sorgen. Da sich auch in Indonesien als Folge der Modernisierung und Flexibilisierung die traditionellen Familienstrukturen lockern, sind zunehmend Menschen im Alter arm und ohne helfende Familienangehörige. Sie sind angewiesen auf Hilfe von außen.

Die Bungkulan Foundation hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, die Lage der Menschen in Bungkulan, soweit notwendig, auf diesen Gebieten zu verbessern, d.h. Schulabbrecherquoten zu vermindern, die gesundheitliche Versorgung der Armen zu verbessern, Umweltbewusstsein zu stärken und armen alten Menschen unmittelbar zu helfen.

Die Stiftung Bredtmanns Spuren unterstützt die Bungkulan Foundation grundsätzlich in all diesen Punkten. Auf Grund der begrenzten finanziellen Mittel hatten wir zunächst mit der Hilfe für arme Alte angefangen. Bedürftige alte Menschen, die sonst keine Unterstützung erhalten, bekommen direkte Hilfe zum Lebensunterhalt, das heißt, sie bekommen Lebensmittel wie Reis, Nudeln, Salz, aber auch Seife usw. Zur Zeit werden 24 Personen direkt unterstützt.

Seit Sommer 2011 unterstützen wir mittlerweile 19 Schüler und Schülerinnen (davon 1 Schülerin der Senior High School)  bzw. deren Eltern, um den weiteren Schulbesuch zu ermöglichen oder zu erleichtern. In Absprache mit Lehrerinnen und Lehrern der Elementary School und der Junior High School werden die Schülerinnen/Schüler ausgewählt, die besonders förderungswürdig sind. Die Bungkulan Foundation ist mit unserer Unterstützung bestrebt, die direkte Hilfe durch Bargeld abzulösen und unter Nachhaltigkeitsaspekten durch ein besonderes Programm zu ersetzen, das die Aufzucht von Schweinen („program babi“) oder auch anderen Tieren und deren späteren Verkauf ermöglicht. Damit soll dann der Schulbesuch finanziert werden. Diese Form der nachhaltigen Entwicklung ist aber nicht in allen Fällen möglich, da die Eltern, die ja sehr arm sind, in der Regel kein Land besitzen.