Das Mental Health Projekt in Bali läuft weiter, aber die Situation ist kompliziert. Wie Dr. Cokyaya uns in seiner letzten email schrieb, sind die Krankenhäuser an der Kapazitätsgrenze. Fast 100 % der Betten sind mit Covid-19-Patienten belegt. So wurde in seinem Krankenhaus die Psychiatrieabteilung geschlossen und nur noch 2 Betten stehen für schwerste Fälle zur Verfügung. “So you can imagine, many ill people stay at home and try to survive by their own….” Für das gesamte Projekt heißt das auch: “Some patients now need more than just medicine. They need basic needs like rice, cooking oil, mattress etc. Some medicine is now only avaiable at higher prices because of limited production of the generic medicine.” Das bedeutet auch, dass “at this time we manage around 50 patients only.” Unsere Hilfe ist nach wie vor wichtig: “Your financial support means a lot to our community work” (alle Zitate aus der email von Dr. Cokyaya). Im Projekt der Bungkulan Foundation in Nord-Bali hat sich nichts Grundlegendes verändert. Die Versorgung der armen alten Leute und insbesondere der psychisch kranken Menschen geht weiter. Corona betrifft die Klienten auch hier weniger wegen der Infektionen – auch wenn diese immer noch auf hohem Niveau sind -, sondern mehr durch die ökonomischen Folgen. Der Tourismus in Bali ist seit fast einem Dreivierteljahr völlig zusammen gebrochen, auch wenn inländischer Tourismus auf niedrigem Niveau wieder stattfindet. Aber die ausländischen Touristen, von denen so viele Einheimische leben, fehlen völlig. Noch immer ist Indonesien für ausländische Touristen gesperrt. Das hat natürlich zur Folge, dass Zigtausende arbeitslos geworden sind und kein Einkommen haben. Damit steigt die Notlage in den Dörfern insbesondere bei den ärmeren Leuten stark an. Auch wenn die Regierung Indonesiens ein kleines Nothilfeprogramm aufgelegt hat, so ist die Situation für “unsere” Klientel doch deutlich schlechter geworden. Mehr Menschen brauchen Hilfe zum Lebensunterhalt und insbesondere für die psychisch schwer Kranken verschärft sich die prekäre Situation. Damit ist auch unser Projekt in Bali noch stärker als zuvor auf finanzielle Unterstützung angewiesen.